Für die Diagnose durch Ihren Arzt kommen je nach Ausprägung des Haarausfalls verschiedene Verfahren in Frage:
- Kopfhautinspektion / Haarscheitelung
- Zupf- oder Epilationstest
- Durchstreifung der Haare
- Haarreibetest
- Blutuntersuchung
- Trichogramm
- Trichoscan
- Kopfhaut-Biopsie
Kopfhautinspektion / Haarscheitelung
Der Arzt untersucht Ihre Haare meist unter einer hellen Lampe. Dabei prüft er genau die Haarstruktur, die Kopfhaut und die Haardichte.
Je nach Art des Haarausfalls oder der Kopfhauterkrankung wird die Haut des gesamten Körpers untersucht und an auffälligen Stellen mit einem Auflichtmikroskop begutachtet. Auch eine Untersuchung der Körperbehaarung kann bei vielen Arten von Haarausfall erforderlich sein.
Bild-Quelle: Fachbuch Quelle: Fachbuch „Haare – Praxis der Trichologie“ von Prof. Ralph M. Trüeb, Steinkopff Verlag, Darmstadt
Zupf- oder Epilationstest
Der Arzt greift in die Haare des Patienten und versucht, diese mit einem sanften Ruck herauszuziehen. Dieser Versuch wird an mehreren Stellen der Kopfhaut durchgeführt, um festzustellen, wie leicht sich die Haare aus der Kopfhaut lösen.
Die Schwere des Haarausfalls lässt sich durch dieses Vorgehen grob bestimmen, jedoch nicht die Ursache des Haarausfalls.
Achtung: Dieser Test dient nur als grobe Einschätzung des Ausmaßes des Haarausfalls. Der Arzt wird im Anschluss weitere Tests durchführen, um den Haarausfall genauer bestimmen zu können.
Bild-Quelle: Fachbuch Quelle: Fachbuch „Haare – Praxis der Trichologie“ von Prof. Ralph M. Trüeb, Steinkopff Verlag, Darmstadt
Durchstreifung der Haare
Damit lassen sich vermehrte lose „Telogenhaare“ nachweisen, also solche Haare, die sich in der Ruhephase befinden und am Ende dieser Phase ausfallen (Nähere Infos zum Haarwachstumszyklus).
Der Arzt fasst dem Patienten mit gespreizten Fingern entgegen der Wachstumsrichtung ins Haar und führt einen langsamen Zug mit geschlossenen Fingern in Haarwuchsrichtung durch. Bleiben mehr als 5-10 Haare in den Fingern hängen, kann dies ein Hinweis auf verstärkten Haarausfall sein.
Haarreibetest
Der Arzt nimmt einige Haare zwischen seine Finger und zerreibt diese. Damit stellt er fest, ob eine erhöhte Brüchigkeit der Haare vorliegt und somit möglicherweise Haarstrukturschäden vorhanden sind.
Zeigt sich beim Haarreibetest eine erhöhte Brüchigkeit, wird der Arzt weitere Untersuchungsmethoden durchführen, da auch dieser Test die Ursache des Haarausfalls nicht bestimmen kann.
Bild-Quelle: Fachbuch Quelle: Fachbuch „Haare – Praxis der Trichologie“ von Prof. Ralph M. Trüeb, Steinkopff Verlag, Darmstadt
Blutuntersuchung
Medikamente, bestimmte Krankheiten oder Mangelzustände können Ursachen von diffusem Haarausfall sein. Daher nimmt der Arzt Blut ab, um z. B. Schilddrüsen- oder Eisenwerte zu überprüfen. Nach Vorliegen des Befunds können solche Krankheiten oder Mängel gezielt behandelt werden.
Weitere Infos zu mikroskopischen Untersuchungsmöglichkeiten wie Trichogramm oder Trichoscan finden Sie hier.